CO2 reduzieren im Unternehmen – 12 Tipps und Maßnahmen
Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind Teil unseres Alltags geworden. Auch Unternehmen suchen vermehrt nach Möglichkeiten, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren – und reagieren damit auf Forderungen und Wünsche ihrer Kund:innen und Mitarbeiter:innen. Unternehmen, die sich nicht auf eine möglichst nachhaltige Geschäftsabwicklung einstellen, werden in Zukunft wahrscheinlich vor Herausforderungen stehen. Ob Konzern, Mittelstand oder 10-Personen-Betrieb: Die Reduzierung der Treibhausgasemissionen sollte für jedes Unternehmen eine hohe Priorität haben.
Bevor Sie jedoch notwendige Veränderungen umsetzen können, müssen Sie den Ist-Zustand bewerten – und gemeinsam an einem Strang ziehen. Manche Prozesse bedürfen unter Umständen einer radikalen Veränderung – beispielsweise indem Sie neue Anbieter suchen, neue Umweltrichtlinien entwickeln und in die Bildung Ihrer Mitarbeiter:innen investieren. Welche Maßnahmen Sie konkret ergreifen können, um Ihr Unternehmen auf einen grünen Kurs zu bringen, klären wir hier.
Was ist der „CO2-Fußabdruck“?
Der CO2-Fußabdruck, oder auch CO2-Bilanz, ist zur Norm geworden, wenn es darum geht, direkte oder indirekte Umweltauswirkungen von Aktivitäten und Produkten zu messen. Er bezieht sich auf die Menge an Kohlendioxid, die bei der Ausübung einer Tätigkeit in die Atmosphäre freigesetzt wird.
Wenn wir beispielsweise über eine einfache Flasche Wasser sprechen, die in Ihrem Unternehmen verbraucht wird, umfasst der CO2-Fußabdruck sämtliche Treibhausgasemissionen, die bei der Beschaffung des Wassers, der Herstellung der Flasche und ihrem Transport entstehen. Hinzu kommen alle durchgeführten Aktivitäten des Wasserversorgers, die erforderlich sind, damit diese Flasche hergestellt und an Sie verkauft werden kann.
Warum die Reduktion von CO2-Emissionen wichtig ist
Wenn Sie den CO2-Fußabdruck in Ihrem Unternehmen reduzieren, gelangen weniger Kohlenstoffemissionen in die Atmosphäre. Gemeinsam mit anderen klimafreundlichen Unternehmen können Sie auf diese Weise die Umwelt schonen. Die Ressourcen der Erde werden besser genutzt und der Klimawandel kann verlangsamt werden.
Die Reduktion der CO2-Emissionen in Ihrem Unternehmen hat aber nicht nur positive Effekte auf Klima und Umwelt, sondern bringt auch Ihnen eine Reihe von Vorteilen:
- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit: Halten Sie mit klimaneutralen Unternehmen mit.
- Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit: Integrieren Sie neue Prozesse in Ihr Unternehmen.
- Langfristige Mitarbeiterbindung: Als umweltbewusstes Unternehmen überzeugen Sie Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen.
- Mehr Umsatz: Die Nachfrage für nachhaltige Produkte steigt.
- Vorbereitet sein: Immer mehr Unternehmen müssen Nachhaltigkeitsreportings vorlegen. Wenn Sie schon jetzt Ihren CO2-Fußabdruck messen, sind Sie gut vorbereitet.
- Positives Image: Umweltbewusste Unternehmen stehen besser da als Unternehmen ohne Klimastrategie.
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Die Rolle von Nachhaltigkeitsmanager:innen im Reduktionsprozess
Wenn es darum geht, den CO2-Fußabdruck Ihres Unternehmens zu reduzieren, spielen Nachhaltigkeitsmanager:innen eine wichtige Rolle. Nachhaltigkeitsmanager:innen sind dafür verantwortlich, die Auswirkungen eines Unternehmens auf die Umwelt zu analysieren und Strategien zur Reduzierung seines CO2-Fußabdrucks zu entwickeln. Sie sind für die Planung und Umsetzung umweltfreundlicher Richtlinien sowie für die Einhaltung der Umweltgesetze verantwortlich.
12 Tipps, wie Ihr Unternehmen seinen CO2-Ausstoß reduzieren kann
Der Wandel hin zu einem umweltfreundlicheren Unternehmen mag zunächst komplex erscheinen und mit hohen Investitionen verbunden sein. Aber: Auch kleine Veränderungen machen einen großen Unterschied. Hier sind einige Tipps und Beispiele zur CO2-Einsparung, die Ihnen den Einstieg in diesen Wandlungsprozess erleichtern sollen:
- Messen Sie Ihren CO2-Fußabdruck.
- Beachten Sie die drei „Rs“: Reduce, reuse, recycle.
- Setzen Sie auf erneuerbare Energien.
- Nutzen Sie CO2-Kompensationen.
- Nutzen Sie nachhaltiges Webhosting.
- Reisen Sie umweltfreundlicher.
- Verringern Sie Emissionen im Straßenverkehr.
- Fördern Sie umweltfreundliches Pendeln.
- Investieren Sie in Umweltprojekte.
- Schulen Sie Ihre Mitarbeiter:innen.
- Steigern Sie die Energieeffizienz.
- Stellen Sie regionale Verpflegung zur Verfügung.
1. Messen Sie Ihren CO2-Fußabdruck.
Beginnen Sie mit der Bilanzierung des CO2-Fußabdrucks Ihres Unternehmens. Dieser ergibt sich aus direkten und indirekten Emissionen, wie zum Beispiel dem unternehmensinternen Energieverbrauch, der Energieerzeugung, dem Materialverbrauch und den CO2-Emissionen durch Arbeitswege und in der gesamten Wertschöpfungskette. Am CO2-Fußabdruck können Sie ablesen, welche Bereiche Sie für die Einsparung von CO2 priorisieren sollten.
Heutzutage stehen Ihnen viele Tools zur Verfügung, mit denen Sie die gesamten von Ihrem Unternehmen verursachten Treibhausemissionen berechnen können. Wenn große Veränderungen erforderlich sind, ist die Beauftragung eines externen Unternehmens für eineNachhaltigkeitsberatung empfehlenswert. Dieses misst nicht nur Ihren CO2-Fußabdruck, sondern erstellt auch einen Plan mit entsprechenden Zielen und Maßnahmen, um die Klimabilanz Ihres Unternehmens zu verbessern. Die Berater:innen unterstützen Ihr Unternehmen während des gesamten Umsetzungsprozesses, fordern Nachhaltigkeitszertifizierungen an und führen Schulungen durch.
2. Reisen Sie umweltfreundlicher.
Reisen ist eine der kohlenstoffintensivsten Aktivitäten in einem Unternehmen und dennoch Teil der Geschäftsabläufe. Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um reisebedingte CO2-Emissionen zu reduzieren. Einige davon umfassen:
- Messen und Analysieren des CO2-Fußabdrucks, der durch Geschäftsreisen verursacht wird: Welche Aspekte verursachen die höchsten Emissionen? Gibt es hierfür Alternativen?
- Buchen Sie umweltfreundlichere Hotels: Es gibt verschiedene Zertifizierungen, die ökologisch nachhaltige Unterkünfte auszeichnen.
- Wenn möglich, reisen Sie mit der Bahn oder anderen umweltfreundlichen Verkehrsmitteln.
- Kompensieren Sie Ihre durch Geschäftsreisen verursachten CO2-Emissionen: Das ist eine großartige Möglichkeit, Klimaneutralität bei Geschäftsreisen zu erreichen.
Tipp: Mit GreenPerk können Sie den CO2-Fußabdruck Ihrer Geschäftsreisen messen und zu 100 % kompensieren. Wir ermitteln Ihre CO2-Emissionen individuell für jede Geschäftsreise und Sie können diese auf direktem Weg ausgleichen. Alle Mittel sammeln wir in einem Pool und investieren sie in zertifizierte Projekte. Das Ergebnis Ihres Beitrags stellen wir Ihnen in transparenten Berichten vor.
3. Beachten Sie die drei „Rs“: Reduce, reuse, recycle.
Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln – das Prinzip der drei Rs ist ein Muss, wenn es um Umweltfreundlichkeit geht. Überlegen Sie, wie Sie diese Strategie in den verschiedensten Bereichen Ihres Unternehmens anwenden können – von Büromaterialien über den Wasser- und Stromverbrauch bis hin zu Verpackungen und Workflows. Was kann reduziert, wiederverwendet oder recycelt werden? Wahrscheinlich viel mehr, als Sie denken.
Dieses Prinzip kann Ihr Unternehmen nicht nur umweltfreundlicher machen, sondern auch das Geschäftsergebnis verbessern – denn wo vermeidbares Material oder manuelle Arbeitsabläufe eingespart werden können, winkt auch die Einsparung von Kosten.
4. Setzen Sie auf erneuerbare Energien.
Da immer mehr Anbieter grüner Energie auf dem Markt sind, ist die Umstellung auf die Nutzung erneuerbarer Energien heute viel einfacher als früher. Erkundigen Sie sich zunächst bei Ihrem Energieversorger, ob dort Angebote für erneuerbare Energien verfügbar sind. Ist das nicht der Fall, sollten Sie einen Wechsel zu einem Anbieter in Betracht ziehen, der Ihnen garantieren kann, dass Ihr Energieverbrauch aus erneuerbaren Quellen stammt.
5. Nutzen Sie CO2-Kompensationen.
Unabhängig davon, wie viele umweltfreundliche Entscheidungen Ihr Unternehmen trifft, wird es bei seinen Aktivitäten immer noch eine gewisse Menge an CO2-Emissionen verursachen. Für unvermeidbare Emissionen können Investitionen in CO2-Kompensationen eine Lösung sein. Hier stehen Ihnen zahlreiche Optionen zur Verfügung – von unternehmensweiten Projekten, die an die jeweilige Branche angepasst sind, bis hin zu Programmen, die speziell auf eine bestimmte Aktivität in Ihrem Unternehmen zugeschnitten sind.
Unser Tipp: Entscheiden Sie sich für zertifizierte Projekte, damit Sie sicher sein können, dass die Kompensation der Treibhausgase Wirkung zeigt.
6. Nutzen Sie nachhaltiges Webhosting.
Das Webhosting kommt vielleicht nur wenigen in den Sinn, wenn sie an CO2-Emissionen denken. Gesetzt den Fall, dass Ihre Server extern gehostet werden: Haben Sie jemals über die Energiekosten nachgedacht, oder darüber, welche Menge an fossilen Brennstoffen aufgewendet werden muss, um sie am Laufen zu halten? Die Antwort ist: Zu viel. Die gute Nachricht ist, dass es umweltfreundliche Optionen gibt, um ihren CO2-Ausstoß bei der Servernutzung zu reduzieren:
- Technologie, die Energieeffizienz gewährleistet
- Erneuerbare Energiequellen
- Emissionsausgleich
- Energiesparende Geräte
7. Verringern Sie Emissionen im Straßenverkehr.
Je nach Branche scheinen die Emissionen im Straßenverkehr ein unvermeidlicher Teil unternehmerischer Aktivitäten zu sein. Wenn Sie jedoch über eine Transportflotte verfügen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese effizienter zu gestalten. Einige Beispiele sind kraftstoffeffiziente Fahrzeuge mit geringen Emissionen oder Elektrofahrzeuge.
8. Fördern Sie umweltfreundliches Pendeln.
Haben Sie die Auswirkungen des Arbeitsweges Ihrer Mitarbeiter:innen auf den CO2-Fußabdruck Ihres Unternehmens berücksichtigt? Die Unterstützung von Mitarbeiter:innen bei umweltfreundlicheren Pendelfahrten wird zunehmend auch als Verantwortung von Unternehmen angesehen. Hier sind einige Beispiele für mögliche Maßnahmen, mit denen Ihr Unternehmen umweltfreundlicheres Pendeln fördern kann:
- Kostenlose oder ermäßigte Abonnements für den öffentlichen Nahverkehr anbieten
- Kostenlose Fahrräder zur Verfügung stellen oder attraktive Leasing-Angebote für Fahrräder und E-Bikes einführen
- Arbeiten im Homeoffice ermöglichen
Die meisten dieser Maßnahmen können einem Unternehmen sogar Steuervorteile bieten, was die Umsetzung einfacher macht.
9. Investieren Sie in Umweltprojekte.
Die größten und erfolgreichsten Unternehmen der Welt führen Initiativen durch, um sich für den Umweltschutz einzusetzen, und Ihr Unternehmen kann das auch tun – ganz gleich, wie groß oder klein es ist. Ob durch einen finanziellen Beitrag oder unternehmensweites Engagement, in Form von persönlicher Verantwortung oder als Unterstützung anderer – es gibt immer etwas, das für die Umwelt getan werden kann. Überlegen Sie, was Sie innerhalb und außerhalb Ihres Unternehmens tun können: von der Umsetzung umweltfreundlicher Initiativen und Incentives in Ihrem Büro bis hin zur Teilnahme an Gemeinschaftsprojekten zum Schutz der lokalen Umwelt.
Gut zu wissen: Mit GreenPerk investieren Sie in zertifizierte Umweltprojekte wie Aufforstung oder erneuerbare Energien. Auf diese Weise kompensieren Sie den CO2-Ausstoß Ihrer Geschäftsreisen – zu 100 %. So funktioniert’s: Wir berechnen den CO₂-Fußabdruck Ihrer Geschäftsreise, Sie zahlen den Ausgleich, den wir in zertifizierte Projekte investieren. Das Ergebnis Ihrer Investition bereiten wir in 100 % transparenten Berichten auf.
10. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter:innen.
(Klima-)Bildung ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Analysen und Klimaschutzmaßnahmen, die in Ihrem Unternehmen durchgeführt werden, tatsächlich erfolgreich durchgeführt werden. Die Mitarbeiter:innen Ihres Unternehmens sind der Schlüssel zum Erfolg bei dieser Herausforderung – deshalb müssen sie informiert werden. Dabei ist es wichtig zu bedenken, dass Bildung ein fortlaufender Prozess ist. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter:innen regelmäßig zum Thema Klimaschutz und bieten Sie ihnen an, Fortbildungen zu besuchen und selbst aktiv zu werden.
11. Steigern Sie die Energieeffizienz.
Um die Energieeffizienz in Ihrem Unternehmen zu steigern, können Sie diverse Maßnahmen einleiten – zum Beispiel in den Bereichen Heizung, Beleuchtung und Kommunikationstechnik. Zu Ihren Energiesparpotenzialen können Sie sich von Energieberater:innen informieren lassen. Unter bestimmten Voraussetzungen trägt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) bis zu 80 % der Kosten für eine solche Energieberatung.
Neben einer energetischen Modernisierung oder der Investition in neue Technologien können manchmal schon einfache Verhaltensänderungen helfen: Licht ausschalten in unbenutzten Räumen, Heizung beim Lüften herunterdrehen, Wasserhahn beim Händewaschen zudrehen usw.
12. Stellen Sie regionale Verpflegung zur Verfügung.
Achten Sie auf die Herkunft der Lebensmittel, die Sie Ihren Mitarbeiter:innen zur Verfügung stellen. Greifen Sie bei Obst und Gemüse zum Beispiel zu saisonalen und regionalen Produkten. Auf diese Weise gehen Sie sicher, dass die Lebensmittel keine langen Transportwege mit Flugzeug, Schiff und/oder LKW hinter sich haben, auf denen viel CO2 ausgestoßen wird. Nebenbei unterstützen Sie damit die lokale Wirtschaft und sparen sogar Geld – denn saisonale Lebensmittel aus der Region sind oft günstiger. Bei Kaffee sollten Sie Sorten mit Fairtrade-Siegel und aus ökologischer Landwirtschaft kaufen.
FAQ – häufige Fragen zum Thema „CO2 reduzieren im Unternehmen“
Für die Verringerung von CO2 im Unternehmen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel Ihren CO2-Fußabdruck messen und Maßnahmen zur Kompensation einsetzen, eine umweltfreundliche Reiserichtlinie aufsetzen und umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten wie Fahrrad, E-Mobilität und öffentliche Verkehrsmittel unterstützen, im Büro auf erneuerbare Energien umstellen, Ihre Mitarbeiter:innen schulen und regionale, saisonale Lebensmittel im Büro zur Verfügung stellen.
In Deutschland stoßen laut einer Analyse der SZ nur 30 Unternehmen ein Drittel der in Deutschland verursachten Treibhausgase aus. Darunter fallen vor allem Energiekonzerne. Weitere Unternehmen, die am meisten CO2 ausstoßen, stammen aus der Stahl- und Automobilindustrie, der Chemieindustrie sowie dem Baustoffhandel.
Laut der Umweltschutzorganisation Greenpeace muss der Pro-Kopf-Verbrauch von CO2 in Deutschland von durchschnittlich 12,5 Tonnen jährlich auf 2 Tonnen reduziert werden. Deutschland hat sich im Rahmen der Klimaziele dazu verpflichtet, die Emissionen bis 2030 um 55 % im Vergleich zum Jahr 1990 zu senken.
20 Unternehmen haben sich Reduktionsziele für den Ausstoß von CO2 gesetzt und wollen entweder klimaneutral werden oder ihren CO2-Fußabdruck deutlich verringern. Dazu zählen bekannte Unternehmen aus den Bereichen Gebäude, Produktion, Lebensmittel, Mobilität und Digitales.
Eine vollständige Liste der Unternehmen sowie einige Hintergrundinformationen finden Sie bei The Climate Choice.